SPD feiert 150-jähriges Jubiläum

In der Pinneberger Landrostei feierte der SPD-Ortsverein sein 150-jähriges Bestehen. Verteter aller Pinneberger Parteien und vieler Vereine nahmen an der Veranstaltung teil.

Rund 60 Personen versammelten sich am 19. März 1865 in Pinneberg und gründeten die Pinneberger SPD. Dabei hatten sich die treibenden Kräfte der Parteigründung ursprünglich wohl etwas mehr Zulauf erhofft. Doch der Sonnenschein an dem Tag machte den Organisatoren scheinbar einen Strich durch die Rechnung. Viele der in der Nähe wohnenden Arbeiter mussten das schöne Wetter nutzen, um Feldarbeit zu verrichten – so ist es zumindest in den Gründungsunterlagen aufgezeichnet. Genau 150 Jahre später versammelten sich Parteimitglieder und Gäste aus Politik, Wirtschaft und Vereinen in der Drostei, um das runde Jubiläum der Pinneberger SPD zu feiern. Trotz ausgezeichneten Wetters trafen sich über 100 Gäste in der Drostei – Feldarbeit gab es offensichtlich nicht mehr zu verrichten.

Den Wandel von der Arbeiterpartei zur Volkspartei veranschaulichte auch Ortsvereinsvorsitzender Kai Vogel in seiner Rede und verwies auf die Erfolge, die von den in der SPD engagierten Mitgliedern erreicht wurden: „Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts galt in Deutschland die 7-Tage-Woche und die Wochenarbeitszeit betrug bei vielen 82 Stunden. Heute sind es im Schnitt 40 Stunden weniger und wo würden wir wohl heute stehen, hätten diese Männer damals nicht - wie hier in Pinneberg - diesen Schritt gewagt, diesen Kampf begonnen.“

SPD-Landesvorsitzender und stellvertretender Bundesvorsitzender Ralf Stegner betonte in seiner Festrede die politischen Errungenschaften der SPD vom Frauenwahlrecht, über die Entspannungspolitik Willy Brandts bis zu aktuellen Themen wie dem Mindestlohn, ließ es sich aber nicht nehmen, den politischen Gegner aufs Korn zu nehmen – die anwesenden Vertreter anderer Parteien nahmen es gelassen. Selbst beim Singen alter Parteilieder stimmte der eine oder andere Nicht-Genosse mit ein, auch wenn „Die Internationale“ für die politischen Mitbewerber sicherlich gewöhnungsbedürftiges Liedgut ist.

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