1978-1990

1978 setzte sich die Pinneberger Ratsversammlung aus 16 Mitgliedern der CDU, 14 der SPD, zwei Mitgliedern des PBB, zwei der FDP und einem parteilosen Mitglied zusammen.

Am 15. März 1978 wurde Dieter Tietz zum neuen Fraktionsvorsitzenden der SPD-Ratsfraktion gewählt. 1979 wählten die Pinneberger Genossen Horst Hager als Nachfolger von Hartmuth Wrocklage zu ihrem Vorsitzenden.

Im September 1982 wurde in einer turbulenten Mitgliederversammlung der SPD im Hotel Cap Polonio heftig über die Westumgehung gestritten. Nach einer mehr als dreistündigen, teilweise heftig geführten Diskussion um das 31,3 Millionen-Mark-Projekt, stimmten während einer von 69 Mitgliedern besuchten Versammlung 28 Genossen gegen den Bau der Pinneberger Umgehungsstraße und für deren Streichung aus dem Wahlprogramm. Unter ihnen auch der ehemalige Landrat Winfried Hebisch, der sich als „Westumgehungs-Skeptiker“ bezeichnete.

Am 1. September 1983 rief der Ortsverein gemeinsam mit dem DGB zu einer Kundgebung mit Günter Jansen zum Antikriegstag im Drosteipark auf. Innerhalb kurzer Zeit sammelte die SPD 1700 Unterschriften zum Thema „Atomwaffenfreie Zone Pinneberg“. Die erfolgreiche Aktion sollte mit einer Unterschriftensammlung von Tür zu Tür weitergeführt werden.

Am 20.9.1983 bat der Vorstand die Fraktion, eine Versetzung des Gedenksteines an einen günstigeren Platz in der Stadt mit Nachdruck zu fordern. Außerdem wollte man erreichen, dass einige Straßen nach Widerstandskämpfern benannt werden.

1984 wählten die Mitglieder Lutz Glandt als Nachfolger von Horst Hager zum Ortsvereinsvorsitzenden.

Nur zwei Jahre später, im Mai 1986 wählten die damals 436 Mitglieder des Pinneberger Ortsvereins den 39 Jahre alten Herbert Hoffmann ohne Gegenstimme zum neuen Parteichef. Er trat die Nachfolge von Lutz Glandt an, der aus beruflichen Gründen seinen Rücktritt angekündigt hatte.

1982 verließ die FDP die sozial-liberale Koalition und verschaffte den Unionsparteien die Mehrheit in Bonn. Die SPD wurde in die Rolle der Opposition zurückgeworfen und begann einen Prozess programmatischer Erneuerung, in dem sie ihre Rolle als demokratische Partei in einem hochentwickelten Industrieland neu definierte und Antworten auf die Herausforderungen durch die neuen sozialen Bewegungen formulierte. Als politische Kraft erstarkte sie in den Landtagen und übernahm die Regierungsverantwortung in der Mehrheit der Länder. Obwohl 1987 Willy Brandt den Vorsitz der Partei in die Hände von Hans-Jochen Vogel übergab, blieb seine Stimme in der Politik von Gewicht. Besonders deutlich wurde sie gehört, als 1989 die Berliner Mauer fiel – "Jetzt wächst zusammen, was zusammen gehört". Die kommunistischen Diktaturen brachen zusammen und die beiden deutschen Staaten konnten wieder vereinigt werden.

1989 verabschiedete die SPD in Berlin ein neues Grundsatzprogramm, das die Ergebnisse der gesellschaftlichen und innerparteilichen Diskussion zur sozialen und ökologischen Erneuerung der Industriegesellschaft bündelte.

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